Wenn man nach einem kämpferischen Spiel als Verlierer mit 25:26 (12:15) vom Platz gehen und dann noch die Tabellenführung abgeben muss, kann man die Enttäuschung und zum Teil auch die persönliche Verärgerung einiger unserer Mädels nachvollziehen.
Analysiert man aber sachlich die Situation und insbesondere den Spielverlauf, so kommt man zu dem Ergebnis – mit solchen Spielen muss man in einer Saison immer einmal rechnen.
Es war wohl die letzte Chance für die HG Saarlouis, im Sextett der möglichen Meisterschaftsfavoriten, in dieser Saison vorne noch mitzuspielen zu können. Diese Ausgangssituation haben wohl einige unserer Spielerinnen in den Anfangsminuten unterschätzt. So erspielten sich die Saarlouiserinnen bis zur bis zur 10. Minuten mit einem sportlich aggressiven Angriff einen 2:7 Torabstand. Unser eigener Angriff war in dieser Spielphase noch nicht bei Sache. Selbst ein Unterzahlspiel der HGS (durch 2x 2 Strafminuten) konnte nicht genutzt werden. Dazu kamen noch zwei von uns nicht verwandelte 7m.
Den Hebel legten dann Janika und Kathrin um. Ihre Moral, den Kampf jetzt anzunehmen hat sich dann auf ihre Mitspielerinnnen übertragen. Mit sehenswerten Ball- und Laufstafetten und den entsprechenden erfolgreichen Torabschlüssen fanden unsere Mädels ins Spiel zurück.
Janika 5:9, Kathrin 6:9, Kathrin 7:9, Sarah 8:10, Janika 9:10; Sarah 10:10, Janika 11:11, Kathrin 12:11 – die erste Führung in der 23. Spielminute.
Saarlouis war angeschlagen – allerdings unsere Mädels konditionell auch. Das wir dann mit 12:15 in die Halbzeitpause gehen mussten, lag nur an einer gegnerischen Spielerin, die mit drei Kraftwürfen von RL Position den Vorsprung noch einmal ausbauen konnte. Hier ist eine leichte Kritik an unsere Abwehr (einschließlich der Torfrau) angebracht, die in dieser Phase die notwendige Spannung und Antizipation vermissen ließ.
Auf die zweite Halbzeit war man nun in unserem Lager vorbereitet. Nach gutem Beginn konnte man bis zur 36. Minute wieder zum 16:16 ausgleichen, um sich dann aber wieder durch einfache Gegentore mit 16:19 Toren in die Verfolgerrolle drängen zu lassen.
Wieder mussten Kathrin, Janika und Sarah ran und erzielten mit dem 21:21 den erneuten Ausgleich.
Einige unsere Spielerinnen waren jetzt an der konditionellen Schmerzgrenze und Saarlouis konnte wieder mit drei Tempogegenstößen den Torabstand auf 21:24 ausbauen.
Trainer Lui Wiltz nahm dann in der 50. Minute die grüne Karte ziehen. Es war ein Risiko, denn in solch engen Spielen sind Auszeiten in den letzten Spielminuten aus strategischen Gründen oft Spiel wichtig.
Die Mädels hatten die Auszeit wohl gebraucht, denn man konnte wieder über Alex zum 22:24, Janika 23: 24; 24:24, und Sarah zum 25:25 ausgleichen. Noch eine Minute bis Spielende. Muriel erhält eine unglückliche 2 Minutenstrafe (die man nicht unbedingt aussprechen musste).
Nach einem guten aber Torferfolglosen Angriff unserer Mädels hatte Saarlouis noch 20 Sekunden Zeit einen Angriff zu starten. Und auch hier war jedem klar was passiert!
Der Ball wird auf Sarah Jonczyk gespielt, die mit einem Wurf aus dem Rückraum abschließen soll.
Genau so war es dann auch und der Ball landete im rechten unteren Eck zum 25:26 für Saarlouis.
Diesem Spiel sollten unsere Mädels nicht nachtrauern, es hätte auch anders ausgehen können.
Da könnte vielmehr den vermeidbaren Minuspunkten in Marpingen, Ottweiler und Brotdorf nachtrauern.
Claudine Bendun, Lea Herrmann, Janika Müller 8, Kathrin Schröder 5, Sarah Weber 6/2, Alex Bos 3, Veronika Schröder 2, Muriel Kollmannsperger 1, Nadja Gebhardt, Antje Zimmermann, Adriana Altpeter , Dilan Akdogan