Eine bittere Erfahrung musste das Team um Muriel Kollmannsberger am Dienstag Nachmittag in Wiebelskirchen machen. Um 17:00 Uhr machte sich eine Delegation aus Saarbrücken auf, um das Nachholspiel gegen Wiebelskirchen anzutreten. Wieder einmal war unser Team durch kurzfristige Ausfälle, bedingt durch Erkrankung, Einsatz in der C-Jugend, Kuraufenthalt und nicht abgemeldete Spieler stark reduziert. Mit Lena Axmann (Jahrgang 2005) konnten wir mit sieben Spielern gerade mal eine spielfähige Mannschaft aufstellen.
Wiebelskirchen war zu diesem Zeitpunkt ungeschlagener Tabellenführer und stand bereits als Meister unserer Staffel fest. Die Jungs waren für Ihr Alter bestens ausgebildet und unserer Truppe in allen Belangen, vor allem körperlich, überlegen.
Im Vorfeld war also schon ziemlich klar, dass wir in diesem Spiel auf Schadensbegrenzung gehen müssen und versuchten das Ganze als lehrreiche Trainingserfahrung mitzunehmen.
So schlecht sind wir dann auch gar nicht in das Spiel gestartet. In der Abwehr konnte man in der Anfangsphase gut dagegen halten und hätten wir im Angriff nicht jeden zweiten Ball in die Hände des Gegners gespielt, wäre das Bild auf der Anzeigentafel auch nicht so grausam geworden. Die Mannschaft versuchte das erlernte der letzten Wochen auf das Parkett zu bringen und immer wieder konnte im Angriff der freie Mann gefunden und in Szene gesetzt werden.
In der Folge hatten wir dann immer mal wieder Phasen im Spiel, wo die Motivation gegen Null und der Frust auf die Situation und die eigenen Fehler ins Bodenlose stiegen. Max im Tor konnte einem da schon leidtun, dabei zeigte er eine hervorragende Leistung und konnte zahlreiche Bälle entschärfen.
Man kann dem Team nicht vorwerfen es hätte nicht gekämpft. Wenn man so aussichtlos unterlegen ist, ist es ganz menschlich, dass man hier und da mehr Kraft in die Frustbewältigung legt als in die Konzentration auf das Spiel.
Aber auch positive Geschichten schreibt so eine Niederlage. Max haben wir ja schon erwähnt. Nemanja war in Sachen kämpferischer Einstellung eigentlich das ganze Spiel ganz vorne mit dabei. Luca, welche nach dem kurzfristigen Ausfall von Bennie, die einzige Rückraumschütz(in) war, durfte feststellen, dass Sie das sogar kann und konnte mit zwei sehenswerten Treffern und einem Lattenknaller auf sich aufmerksam machen. In der Abwehr, im Positionsspiel, konnten wir sogar überzeugen und haben wenig zugelassen. Da Wiebelskirchen allerdings immer öfter zu Tempogegenstössen kam, waren die Kräfte dann auch bald am Ende. Dazu kamen dann noch die Verletzungen von Hagen und Philipp, der in der zweiten Halbzeit nur noch mit einer Hand werfen konnte. (Auf diesem Weg gute Besserung).
Sicherlich hätten wir ohne die vielen Ausfälle (Bennie, David, Nikola, Valentin….) das Spiel nicht gewonnen. Allerdings wäre es auch nicht so desaströs verlaufen, da bin ich mir sicher. Vor allem ärgert mich in dieser Situation die Tatsache, dass es immer wieder vorkommt, das sich Spieler (und da nehme ich auch die Eltern mit in die Verantwortung) nicht abmelden!!!
Eine kleine Randgeschichte möchte ich an dieser Stelle noch loswerden. Was Wiebelskirchen da auf die Beine stellt verdient absoluten Respekt. Aber wie die Trainer (vier an der Zahl) mit einem übertriebenen Ehrgeiz ihr Team nach vorne peitschen, ist mir unverständlich. Zum Zeitpunkt als das Team bereits haushoch führte, hallte es Ansagen wie „jetzt nicht nachlassen…“ durch die Halle. Das gleicht eher einer Demütigung für den Gegner und vermittelt in meinen Augen eher Mangel an Respekt als Motivation ins eigene Spiel.
Ich habe den Spielstand bewusst nicht mit in den Bericht aufgenommen, da dieser an so einem Tag völlig zur Nebensache wird.
Es gilt nun dieses Ereignis zu verarbeiten und sich in den beiden letzten Spielen mit positiven Eindrücken in die Sommerpause zu verabschieden.
P.S.: Auf der Heimfahrt wurde die Laune in den beiden Spaßmobilen auch schon wieder besser und es wurde zum heißen Beat aus dem Radio ein Witz nach dem anderen rausgeschmettert.
TS