Das Ergebnis und das das Spiel nur 50 Minuten dauert waren die beiden besten Tatsachen an diesem Nachmittag. Nachdem dann Mittwoch noch zwei Spieler urplötzlich einfiel, dass man am Samstag ja Firmunterricht habe, war die ohnehin schon dünne Spielerdecke noch dünner. Der Dank geht an Till, Antonin und Patrick aus der C-Jugend, die sich sofort bereit erklärten auszuhelfen.
Das Spiel an sich war aber eine Qual und zumindest in der ersten Halbzeit von unserer Seite auch das schlechteste Saisonspiel. Die Taktik von St Wendel war nach dem ersten Angriff, der sage und schreibe 1.51 Minuten dauerte, klar. Ganz langsames Spiel, viele Querpässe um dann ab und zu mal in die Abwehr zu gehen. Und so entwickelte sich ein unsäglich zähes Spiel, welches durch zwei Tatsachen noch begünstigt wurde. Der Schiedsrichter ließ die langen Angriffe einfach zu (Zeitspielregel??), jeder auch noch so kleine Körperkontakt wurde sofort abgepfiffen (Mann gegen Mann fast unmöglich), die Schrittregel sehr generös ausgelegt (auch sieben Schritte zählen noch) und Freiwürfe wurden bis zu 5 mal korrigiert, um dann endlich ausgeführt zu werden. Dies und die Tatsache einer viel zu defensiven Abwehraufstellung und fast bewegungslosen Spielern spielte St Wendel perfekt in die Karten. Da auf unserer Seite dann aber auch vorne mal so gar Nichts ging, stand es nach 18 Minuten sage und schreibe 5:4 für St. Wendel. Die auch vielen Spielerwechsel brachten keine Verbesserung und so schleppte sich das Spiel bis zur Halbzeit dahin. Aber man hatte es immerhin geschafft mit 10:9 in die Kabine zu gehen. Gefühlte Ballbesitzveteilung St Wendel 19 Minuten, HCS 6 Minuten.
Anfang der zweiten Halbzeit stellte sich dann aufgrund von gesteigerter Aggressivität (auch Motivation?) und einer offensiveren Abwehr ein anders Bild dar. St. Wendel wusste unter Druck nicht mehr wohin mit dem Ball. Ballverluste durch schlechte Pässe, abgefangene Bälle und Tempogegenstöße waren die logische Folge. Schnell wuchs der Vorsprung auf 18:12 an man dachte, jetzt läuft es. Aber weit gefehlt. St Wendel stellte auf 2 Kreisläufer um, unsere Abwehr verfiel wieder in einen 6:0 Defensivmodus ohne Köperkontakt. Folge war, St Wendel konnte wieder ruhig aufbauen und sogar wieder etwas verkürzen (19:15). Da es jetzt aber Vorne auch etwas besser lief und die individuelle Klasse Einzelner ausreichte, wurde es aber nicht mehr wirklich hektisch oder eng. Man konnte sich wieder absetzen und am Ende verdient mit 10 Toren gewinnen.
Sönke Busch